Orchestergeschichte
Fürther Kammerorchester seit 1953
Die eigentlichen Anfänge des Fürther Kammerorchesters lassen sich nicht mehr zuverlässig benennen.
Es war nach dem zweiten Weltkrieg etwa Ende der 40er-, Anfang der 50er-Jahre des vorigen Jahrhunderts, als der Privatmusiklehrer Richard Friedrich in Fürth ab 1946 als Chorleiter wirkte. Damit begann für ihn eine spätere Karriere als Kreischorleiter des Sängerkreises Fürth (1960), Mitglied im Musikausschuss und somit im Vorstand des Fränkischen Sängerbundes als stellvertretender Bundeschorleiter (1966). Bereits 1953 versammelte er um sich Instrumentalisten, um für größere Aufführungen seiner Chöre das erforderliche Begleitinstrumentarium zur Verfügung zu haben, und leitete somit bis 1962 dieses Ensemble von Amateurmusikern.
Kammerorchester des Bahnsozialwerks Nürnberg

Von Anfang an arbeitete Richard Friedrich mit dem damals schon 1949 wieder gegründeten Kammerorchester des Bahnsozialwerks Nürnberg zusammen.
So taucht in dessen Unterlagen 1953 auch erstmals der Begriff "Fürther Kammerorchester" auf im Blick auf das ebenfalls von dem Fürther Fritz Rahn in Personalunion geleitete Bundesbahn-Kammerorchester.
Anfangs boten die beiden Orchester vorwiegend Musik zur Unterhaltung und zur musikalischen Ausgestaltung von Betriebsfeiern von Bundesbahndienststellen sowie in der Begleitung von Chor-Konzertaufführungen.
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1954
Seit 1954 widmeten sich die beiden fusionierten Amateurensembles im verstärkten Maße der Musik des Barock und der Vorklassik in besetzungsgerechter Form. Auch Uraufführungen zeitgenössischer Nürnberger Komponisten wie Edgar Bredow und Waldram Hollfelder zeigen den weit gespannten Programmbogen der Orchester. Jährliche Serenadenkonzerte im Festsaal des Verkehrsmuseums sowie seit 1964 sog. Begegnungskonzerte des Sozialverbandes (früher Reichsbund) Deutschland bis zur Auflösung des Bundesbahn-Kammerorchesters im Jahre 2002 und zahlreiche Konzertbegleitungen heimischer Chorvereinigungen belegen ein reges musikalisches Leben.
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1960
Ein erster Höhepunkt der musikalischen Tätigkeit war die Umrahmung des Festaktes anlässlich der 125-Jahrfeier der Deutschen Eisenbahnen 1960 im Nürnberger Schauspielhaus unter Anwesenheit prominenter in- und ausländischer Festgäste, wie Bundespräsident Dr. Heinrich Lübke, Verkehrsminister Dr. Seebohm sowie Oberbürgermeistern und weiteren Honoratioren.
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1970
In den 70er Jahren fanden zahlreiche Konzerte in der Meistersingerhalle Nürnberg, im Verkehrsmuseum Nürnberg, im Schloss Burgfarrnbach und in zahlreichen Kirchen der Region auch in Zusammenarbeit mit Chören des fränkischen Sängerbundes statt.
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1979
1979 treten die beiden noch nicht fusionierten Orchester als Gründungsmitglied dem Landesverband bayerischer Liebhaberorchester bei.
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1982
Im Mai 1982 kam es zu einem ersten Zusammentreffen des Fürther Kammerorchesters mit der Chorgemeinschaft Schwaig unter der Leitung von Horst Günter Lott, aus dem sich heraus bis einschließlich 2010 eine sehr fruchtbare musikalische Partnerschaft in zahlreichen Konzerten entwickelte.
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1983
Bis zu seinem aus gesundheitlichen Gründen selbst gewählten Ausscheiden Ende des Jahres 1983 musizierten die beiden Amateurensembles, dessen Mitglieder durchwegs eine gediegene instrumentale Ausbildung vorweisen können, ab 1962 unter Fritz Rahn. Er hat die beiden Orchester maßgeblich geprägt. Die Konzerte erfreuten sich großer Publikumsresonanz und Anerkennung.
Fritz Rahn erhielt neben dem silbernen und goldenen Ehrenzeichen der Deutschen Bundesbahn für seine Verdienste um das kulturelle Leben seiner Heimatstadt Fürth auch die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
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1984
Mit dem Jahr 1984 übernimmt der damalige Leiter und Gründer der Chorgemeinschaft Schwaig, Horst Günter Lott, hauptberuflich Schulamtsdirektor, den Dirigentenstab der beiden noch nicht fusionierten Orchester, die jeweils eigene Vorstände und entsprechende Kassen führten. Diese dienen jedoch bis heute nicht der Finanzierung der ehrenamtlichen Orchestermitglieder einschließlich Dirigent, sondern für renommierte Profi-Solisten, Probenraum- und Konzertsaalmieten sowie Notenbeschaffungskosten bei den zahlreichen Konzerten des Orchesters und GEMA-Gebühren.